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Fragebogen Codierungen

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Codierung qualitativer Daten

Die Codierung qualitativer Daten, wie etwa der Angabe des Geschlechts einer Person, sollte aus Gründen der klaren inhaltlichen Lesbarkeit der zu erhebenden Daten, auch stets in qualitativer Form erfolgen. Dies ist deshalb an dieser Stelle erwähnenswert, da häufig ein anderes Vorgehen zu sehen ist, das dann leicht zu Fehlinterpretationen führen kann.

So kann das Geschlecht einer Person über die Symbole {m; f} oder {m; w} oder auch {xy; xx} für {'männlich'; 'weiblich'} eindeutig les- und auswertbar dargestellt werden. Die Verwendung von Zahlen würde hier eine Größensortierbarkeit suggerieren, die aber nicht gegeben ist. Auch wäre die Zuordnung in keiner Weise klar. Entsprechend sind unterschiedliche Gruppierungen nicht über Zahlen, sondern über Symbole darzustellen.

Beispiel: Wird in einer Untersuchung einer Gruppe von Probanden während eines Experimentes oder einer Befragung ein Stofftier auf den Tisch gestellt, einer zweiten Gruppe ein Glas mit Wasser gereicht und einer dritten Gruppe keinerlei 'Unterstützung' solcher Art gewährt, so kann zwar eine Codierung über eine Nummerierung der Gruppen erfolgen, klarer ist jedoch die symbolische Zuordnung

Damit wäre dann auch die Kombination von Stofftier und Wasser mittels 'SW' problemlos darstellbar.

Im Interesse einer eindeutigen Darstellung und guten Auswertbarkeit, sollte eine Mehrfachauswahl – also die Angabe einer Liste – für eine Größe allerdings weitestgehend vermieden werden! Hier sollte sinnvoll nur die bevorzugte oder wichtigste Eigenschaft abgefragt werden. Gegebenenfalls kann auch noch die zweit- (dritt-; ...) wichtigste Eigenschaft, in einer weiteren Größe abgefragt werden.

Beispiel: Die Frage nach bevorzugten Freizeitaktivitäten (mit der Möglichkeit einer Mehrfachauswahl), also etwa:

'Bitte wählen Sie alle Ihrer Freizeitaktivitäten aus'

lässt sich besser auswertbar mittels einer Einfachauswahl gestalten:

'Bitte wählen Sie Ihre bevorzugte Freizeitaktivität aus'

Codierung logischer Daten

Logische Daten – also Daten, die nur die logischen Zustände {nein; ja} annehmen können – werden den qualitativen Daten zugeordnet.

Eine Codierung der Zustände {nein; ja} mittels {0; 1} ist zwar möglich, täuscht aber wieder eine Größensortierbarkeit vor, die nicht vorhanden ist!

Codierung quantitativer Daten

Soll eine subjektive Bewertung einer Eigenschaft gemessen werden, so sind natürlich psychologische Aspekte der Gestaltung zu beachten, die hier nicht diskutiert werden können. So weit also nicht psychologische Gründe für ein anderes Vorgehen sprechen, wird empfohlen, die positive Zählrichtung (des westlichen Kulturbereiches) 'von links nach rechts' stets zu verwenden. Diese Zählrichtung ist mathematisch definiert und gewöhnlich auch so verinnerlicht, dass sie intuitiv erfassbar ist.

Aus der Sicht der Statistik muss die Null in der Skala enthalten sein und nicht negative Daten sind zu bevorzugen. Daher sollten – zumindest in der internen Datendarstellung – die Bewertungen von Ablehnung bis Zustimmung bezüglich einer Aussage über die Skalenstufungen 0; 1; 2; ...; n erfolgen. Wird eine Skalenstufung ohne Null verwendet, etwa 1; 2; ...; m, so muss vor der Auswertung noch eine Transformation der Koordinaten vorgenommen werden, so dass dann doch die 0 enthalten ist. Dieses führt also zu einem unnötigen Arbeitsaufwand.

Beispiel: In einem Fragebogen sei die Verständlichkeit einer Beschreibung zu beurteilen. Es wird eine 5-stufige Skala gewählt und die Verständlichkeit von links nach rechts zunehmend dargestellt. Die internen Codierungen sind hier zusätzlich dargestellt, sie werden im Fragebogen natürlich nicht angegeben.

Leere Daten

Wird eine Frage nicht beantwortet, so bleibt das entsprechende Datenfeld einer zugehörigen Datei leer. Auch hier gilt es, unnötige Verkomplizierungen, wie etwa das Eintragen von absurden Inhalten, wie etwa einer Zahl 999 in eine zehnstufige Skala, zu vermeiden.

Siehe auch:

(Eine ausführliche Besprechung der Codierungen findet sich in meinem Lehrbuch Statistik und Wahrscheinlichkeit – leicht gemacht)

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