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Fragebogen Skalentypen

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Skalentypen

(Eine ausführliche Besprechung der Skalenbildungen findet sich in meinem Lehrbuch Statistik und Wahrscheinlichkeit – leicht gemacht)

Wird ein Test mittels eines Fragebogens geplant, so ist die Messgenauigkeit oftmals durch die Frage-Antwort-Konzeption begrenzt. Häufig werden Skalenkonzeptionen (aus soziologischer Sicht) in vier Skalenarten gegliedert. Diese Skalenarten werden auch als Messniveau oder Testniveau bezeichnet:

Nominalskala:

Skala des Aufzählungstyps, die keine Größensortierung zulässt und daher qualitativ ist.

Beispiel: Eine bevorzugte Farbe kann aus einer Liste ausgewählt (benannt) werden, zwischen den Farben kann aber keine Größenrelation aufgestellt werden, so dass eine solche 'Skala' eindeutig qualitativ ist.

Ordinalskala (Rangreihenskala):

Skala, in der eine Größensortierbarkeit postuliert wird, die jedoch keine quantitative Messbarkeit zulässt, da die Skala nicht äquidistant unterteilt ist.

Beispiel: Die Beurteilung des Geschmacks eines Fertiggerichtes, im Vergleich zu anderen Gerichten, kann mit 'gut', 'besser' etc. angegeben werden und damit nach Größe sortiert werden. Es fehlt jedoch eine objektivierbare quantitative Messeigenschaft. Die Skala ist größensortierbar und pseudo-quantitativ.

Intervallskala (Ratingskala):

Skala, die zwar äquidistant unterteilt ist, aber kein neutrales Element der Addition (die Null) enthält und damit nur Größenrelationen innerhalb jeweils einer Skala ermöglicht, aber keine Rechenregeln bietet, so dass sie keinerlei Vergleiche zwischen Skalen ermöglicht. Diese Skala ist quantitativ.

Beispiel: Die Zustimmung zu einer Aussage, etwa 'Brot ist gesund', sei auf einer Skala {1; 2; 3; 4; 5} anzugeben. Diese Skala ist äquidistant unterteilt und eindeutig in der Größe sortierbar, sie ist quantitativ. Da die Nichtzustimmung hier aber über die '1' an Stelle der '0' kodiert wird, sind Vergleiche (Quotientenbildungen) zwischen Skalen nicht möglich. Auch bedeutet eine Bewertung '3' nicht etwa eine dreifach stärkere Zustimmung als die Bewertung '1' (die '3' symbolisiert hier eine mittlere Zustimmung und die '1' eine Ablehnung).

Rationalskala (Verhältnisskala):

Skala, die den Aufbau beliebiger, größenrelationaler Standardzahlensysteme hat (etwa: Natürliche Zahlen, ganze Zahlen, ..., reelle Zahlen). Diese Skala ist äquidistant unterteilt und enthält die Null, sie ist quantitativ.

Beispiel: Der Preis einer Ware kann in den rationalen Zahlen angegeben werden. Eine solche Angabe ist größensortierbar und mit anderen Skalen beliebig vergleichbar.

Fazit

Die Gliederung in Nominal- bis Rationalskalen ist im Allgemeinen unsinnig. Daten lassen sich entweder nicht nach Größe sortieren und sind daher qualitativ oder sie weisen eine Größensortierbarkeit auf und können dann stets mittels rationaler Skalenbildung, also quantitativ, angegeben werden.

Beispiel: Die Zustimmung zu einer Aussage, etwa 'Brot ist gesund', lässt sich mittels einer 'Prozentskala' [0; 100%] Zustimmung rational (und leicht verständlich) kodieren.

Grundregeln

In der Konzeption von Fragebögen sind lediglich zwei Grundregeln zu beachten:

Zum Einen bieten qualitative Daten nur Auswertungsmöglichkeiten bezüglich ihrer Klassenzugehörigkeit, so dass möglichst quantifizierbare Eigenschaften abgefragt werden sollten. Antwortskalen, die auch abgestufte Antworten ermöglichen, wie etwa 'starke Ablehnung', 'schwache Ablehnung', 'neutrale Haltung', 'schwache Zustimmung', 'starke Zustimmung' lassen sich quantitativ kodieren (etwa {0; 1; 2; 3; 4}) und bieten mehr Auswertungsmöglichkeiten.

Zum Zweiten sind Antwortskalen hinreichend fein abzustufen. Die Genauigkeit der Messung wird durch die Skalenteilung beeinflusst.

Antwortskalen mit weniger als 5 Abstufungen sind aus Genauigkeitsgründen zu vermeiden. Andererseits wird eine zu feine Abstufung in Fragebögen oftmals nicht wahrgenommen. Eine ungerade Anzahl Stufen enthält überdies die 'neutrale Antwortmöglichkeit'. Daher wird hier ausdrücklich eine 5-Stufen-Skala empfohlen, sofern nicht besondere Anforderungen ein anderes Vorgehen erzwingen.

Diese Skalenteilung wurde auf der vorigen Seite bereits ausführlich dargestellt.

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